2019 wird die Direktverbindung mit der Bahn zwischen der Insel Usedom, Greifswald und Stralsund eingestellt
Die umsteigefreie Bahnfahrt zwischen der Insel Usedom und Stralsund gehört ab 2019 der Vergangenheit an. Die Usedomer Bäderbahn (UBB) fährt dann nur noch bis Züssow. Fahrgastfreundlich organisierte Anschlussmöglichkeiten sollen einen reibungslosen Umstieg sicherstellen.
Verkehrt die Usedomer Bäderbahn aktuell im Zwei-Stunden-Takt zwischen der zweitgrößten deutsche Insel und der Hansestadt Stralsund, wird ab 2019 Züssow als End-Haltestelle fungieren. Die Entscheidung, dass die weißen Dieseltriebwagen mit blauer Welle nicht mehr nach Stralsund fahren, wurde Anfang dieses Jahres zwischen dem Schweriner Verkehrsministerium und der Deutschen Bahn AG getroffen. Letztere betreibt zwar auch weiterhin das Schienennetz auf Usedom, doch wird der Bahnverkehr ab Dezember 2017 von der Tochtergesellschaft DB Regio bedient, die die DB-Tochter Usedomer Bäderbahn (UBB) als aktuelle Betreiberin ablöst und den bislang auf der Insel eingesetzten Fahrzeugbestand übernimmt.
Während UBB-Geschäftsführer Jörgen Boße optimistisch ist, dass der mit der verkürzten Strecke verbundene Umstieg zu keinem Rückgang der Fahrgastzahlen führt, werden vielerorts kritische Stimmen laut. Tourismusfachleute der Region verstehen den Raum Usedom bis Stralsund als Einheit und sehen in der Beschränkung der aktuellen Linie auf die Verbindung Züssow – Swinemünde große Nachteile. Als Geschäftsführer der Greifswald Marketing GmbH ist Maik Wittenbecher besorgt, dass das Bahnreisen in der Region aufgrund erforderliche Umstiege für viele Touristen weniger attraktiv wird.
Ebenfalls hart gehen auch Michael Raffelt als Vize-Geschäftsführer des Tourismusverbandes der Insel sowie die Greifswalder Stadtverwaltung mit der im neuen Verkehrsvertrag festgehaltenen Entscheidung ins Gericht. In ihren Augen handelt es sich bei den Hansestädten Greifswald und Stralsund um zwei bei städtebaulich interessierten Touristen willkommenen Alternativen im Falle schlechten Wetters auf der Insel. Sie befürchten, dass eine fehlende Direktverbindung potentielle Touristen von einem Besuch der Ostseestädte abeschreckt und werben weiterhin für eine durchgängige Verbindung Stralsund – Swinemünde. Auch Dirk Höft äußert sich als Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes der Hansestadt Stralsund (Dehoga) kritisch und sieht die verkürzte Strecke mit negativen Folgen für den Tourismus verbunden.
Das Einstellen der Direktverbindung Stralsund resultiert aus der allgemeinen Absicht der Deutschen Bahn AG, in der gesamten Bundesrepublik ein einheitliches Taktsystem nach schweizerischem Vorbild einzuführen. Von dessen Notwendigkeit und zügigen Umsetzbarkeit zeigt sich auch Jörgen Böße, der an dem entsprechenden Konzept mitgewirkt hat, überzeugt.