Greifswalder Bodden & Stettiner Haff
Sowohl der Greifswalder Bodden als auch das Stettiner Haff können als Lagunen bezeichnet werden, stellen sie doch beide je ein Küstengewässer der Ostsee dar, die über mehr oder weniger schmale Meeresarme mit der offenen See verbunden sind, und deren Wasser einen wesentlich niedrigeren Salzgehalt hat, als das der offenen See.
Dabei gelten als Unterscheidungsmerkmale zwischen Bodden und Haff eine größere Wasserfläche des Boddens und ein stärkerer Süßwassereintrag aus Flüssen, in die als Haff bezeichneten inneren Küstengewässer.
Der Greifswalder Bodden - Paradies für Badefreunde und Wassersportler
Der über etwa 500 Quadratkilometer Wasserfläche verfügende Greifswalder Bodden besitzt im Osten, zwischen der südöstlichen Spitze der Insel Rügen und der Nordspitze der Insel Usedom, eine ca. 15 Kilometer breite Verbindung zur Ostsee. Wesentlich schmaler fällt diese im Westen des Boddens aus, am lang gezogenen Strelasund.
Kennzeichnend für das bei Touristen als Urlaubsziel geschätzte Gewässer ist die geringe durchschnittliche Wassertiefe von nur etwa 6 Metern sowie die stark gegliederte Küstenlinie. So bilden die von der Insel Rügen in den Greifswalder Bodden ragenden Halbinseln Mönchgut und Zudar einige teilweise weit eingeschnittene Buchten. Zu ihnen gehören die Having, die in den Selliner und den Neuensiener See mündet, und die im Westteil des Boddens liegende lagunenartige Bucht des Schoritzer Wieks.
Ähnliche Erscheinungen treten an der vor Peenemünde, an der Nordwestspitze Usedoms liegenden Halbinsel Struck auf, sowie im südlichen Bereich des Boddens, an der Mündung des Flusses Ryck.
Rund um den Greifswalder Bodden, der seinen Namen der an der Dänischen Wiek liegenden Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu verdanken hat, findet sich eine reizvolle Landschaft. Hier können Familien einen entspannten Badeurlaub genießen oder Segelsportler und Surfer das anspruchsvolle Revier zum Segeln, Kiten und Surfen nutzen. In der Region stehen als Übernachtungsmöglichkeit vom einfachen Campingplatz über schöne Ferienhäuser und Ferienwohnungen bis hin zum Wellnesshotel eine große Auswahl an Unterkünften zur Verfügung.
Die schönsten Ferienorte
Neben der Stadt Greifswald zählt das Seebad Lubmin mit seinem etwa 5 Kilometer langen Strand zu den bekanntesten und größeren Urlaubsorten am Greifswalder Bodden. Unweit von Lubmin befinden sich an der Mündung des Peenestroms die Orte Freest und Kröslin.
Das von Strand, Wasser, Wald und Wiesen umgebene alte Fischerdorf Freest bietet mit seinem maritimen Flair beste Bedingungen, zur Ruhe und Erholung. Es verfügt über einen kleinen Fischereihafen, an dessen Kai die ankernden Fischkutter für täglich frischen Fisch sorgen, sowie über einen neuen Sportboothafen, der den Ansprüchen der Wassersportler gerecht wird. Vom Hafen verkehren zudem Fährschiffe nach Peenemünde und auf die Greifswalder Oie.
Kröslin verfügt über eine Marina mit 5-Sterne-Standard. Sie stellt einen idealen Heimathafen an der Ostsee dar, in dem ein hochwertiger Service rund um die Boote geboten wird und attraktive Einrichtungen für ein unvergesslich schönes Seefahrerleben an Land sorgen.
Die Gemeinde Loissin bietet neben einem schönen Naturstrand an der Boddenküste in seinem Ortsteil Ludwigsburg ein zu besichtigendes Schloss und eine hübsche, denkmalgeschützte Kapelle. Kemnitz überzeugt dagegen mit einer sehenswerten Dorfkirche und seinen Reetdachhäusern.
Das am Eingang in den Strelasund liegende Stahlbrode schafft mit seinem auch für größere Jachten geeigneten Hafen, dem bestens eingerichteten, naturbelassenen Campingplatz, sowie einem vor allem bei Anglern begehrten und beliebten Bootsverleih, hervorragende Bedingungen für einen Aufenthalt am Wasser.
An der Südküste des Boddens, auf der Insel Rügen, laden Orte wie Putbus mit dem Ortsteil Lauterbach, Gager mit dem Ort Groß Zicker oder das Ostseebad Thissow zu einem Urlaub am Bodden ein.
Naturgeschützte Inselwelt
Als beliebte Ausflugsziele im Segelrevier des Greifswalder Boddens zählen die beiden Inseln Riems und die Greifswalder Oie. Die kleine vor der Westküste liegende Insel Riems befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu der unter Naturschutz stehenden, nicht zugänglichen Vogelschutz-Insel Koos. Durch einen Damm ist Riems heute mit dem Festland verbunden und besitzt mit Riemserort einen kleinen aber feinen Hafen.
Die nordöstlich von Usedom liegende Greifswalder Oie liegt am Übergang des Boddens zur Pommerschen Bucht. Obwohl zu ihr Fährschiffe von Peenemünde und Freest verkehren, darf die ebenfalls unter Naturschutz stehende Insel täglich nur von 50 Personen betreten werden. Diese haben dann aber die Möglichkeit, den achteckigen Leuchtturm auf der Insel zu besuchen.
Das Eiland darf nur in Notfällen von Seglern angelaufen werden. Gleiches gilt für die in der Vergangenheit vom Sturmhochwasser in Mitleidenschaft gezogene Insel Ruden.
Segeln am Greifswalder Bodden
Das aus dem salzhaltigen Ostseewasser, dem Süßwasser des Flusses Ryck und dem schwach salzhaltigen Wasser des Peenestroms bestehende, als Brackwasser bezeichnete Wasser des Greifswalder Boddens, gilt trotz seiner geringen Tiefe als ein geschätztes Segelrevier. Dabei sollte es im Zusammenhang mit seiner als geschützt erscheinenden Lage keinesfalls unterschätzt werden. Neben einigen Untiefen können die bereits bei niedrigen Windstärken im Flachwasser entstehenden hohen Wellen vor allem für kleinere Boote zu kritischen Situationen führen.
Am Stettiner Haff - zwischen Strandleben und Aktivurlaub
Das Stettiner Haff hat eine größere Wasserfläche als der Bodensee. Dabei ist zu beachten, dass sein als Großes Haff bezeichneter Teil, östlich der Landesgrenze zu Polen, die größere Fläche einnimmt. Der von der polnischen Grenze bis an den Peenestrom reichende deutsche Teil des Stettiner Haffs grenzt im Norden an die Südküste der Insel Usedom. Die südliche Küstenregion bildet mit dem sich anschließenden großen Waldgebiet der Ueckermünder Heide ein großes Landschaftsschutzgebiet.
Während die über 30 Kilometer lange Haffküste schöne Sandstrände und kleinere Buchten für Badegäste bereithält, bieten im aus Wald, Wiesen, Mooren und Seen bestehenden Landesinneren rund 800 Kilometer Rad- und Wanderwege ein ideales Betätigungsfeld für aktive Erholung.
Das Strandleben am Haff
Von Altwarp über Ueckermünde bis hinter Mönkebude erstrecken sich lange, in der Saison meist bewachte Sandstrände. Sehr flach ins Haff hinein verlaufend bietet sich hier am Strand wie an der offenen See die Gelegenheit, sich im Strandkorb zu sonnen, am FKK-Bereich zu entspannen oder den vierbeinigen Freund am Hundestrand auszuführen. Ein Vorteil des nur vier bis neun Meter tiefen, salzarmen Wassers des Haffs, es ist zumeist um zwei bis drei Grad wärmer als das der offenen Ostsee.
Das den nordöstlichsten Festlandspunkt Deutschlands bildende Altwarp verfügt über einen kleinen Fährhafen und liegt vor dem landschaftlich attraktiven Naturschutzgebiet Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und Riether Werder. Unmittelbar südlich an dem am Haff befindlichen Neuwarper See liegt der kleine Ort Rieth. Westlich von Ueckermünde und seinem Ortsteil Bellin befindet sich der Urlaubsort Grambin, der mit seinem Strand, einem Campingpark und einem über Angelgewässer verfügenden Hinterland jährlich zahlreiche Urlauber an das Stettiner Haff lockt.
Schließlich besitzt der staatlich anerkannte Erholungsort Mönkebude neben seinem Strand einen ausgebauten Hafen, von dem aus Fahrten nach Usedom, Swinemünde und Stettin unternommen werden können.
An der zur Insel Usedom gehörenden gegenüberliegenden Küste ist unbedingt das am Usedomer See gelegene Städtchen Usedom zu erwähnen. Mit seiner am Anklamer Tor beginnenden kleinen Altstadt, der Marienkirche und der nahen Ruine der Hubbrücke Karnin ist es immer einen Besuch wert.
Schließlich erwarten die Bewohner des unmittelbar an der polnischen Grenze gelegenen alten Fischerdorfs Kamminke ebenfalls zahlreiche Urlaubsgäste, die hier ein kleiner Hafen, ein feinsandiger Badestrand und das vor der Küste liegende Segelrevier erwartet.
Segeln, Surfen und Angeln
Wassersport wird am Stettiner Haff in vielen Variationen betrieben. Segeln steht dabei ebenso hoch im Kurs wie Windsurfen. Motorboot fahren, sich beim Wasserski austoben und Kanutouren in die Seitengewässer des Haffs unternehmen sind weitere Möglichkeiten für eine aktive Urlaubsgestaltung.
Eine Surf- und Segelschule in der Nähe von Ueckermünde bietet Kurse für Jollensegeln und für Katamaran-Fahrten an. Kinder können sich mit den Grundkenntnissen des Segelns vertraut machen. Daneben werden Jollen und Boote an Urlauber ausgeliehen.
Von einem solchen Boot oder auch von Land aus kann dann die Jagd auf Zander, Barsch oder Meerforelle aufgenommen werden. Denn ebenso wie der Peenestrom und der Greifswalder Bodden gilt das Stettiner Haff als gutes und ertragreiches Angelgewässer.